Fiat iustitia, et pereat mundus – Es geschehe Gerechtigkeit, und ginge die Welt darüber zugrunde – war der Wahlspruch Kaiser Ferdinand I. Der Habsburger Ferdinand I, ein Bruder Karls V. wurde 1531 zum römisch-deutschen König gewäht, von 1558 bis 1564 war er Kaiser des Heiligen Römischen Reichs.
Dieser Wahlspruch Ferdinands I. wird zumeist so verstanden, dass das Recht um jeden Preis durchgesetzt werden soll. Kant übersetzte diesen Spruch mit „Es geschehe Gerechtigkeit, die Schelme in der Welt mögen auch insgesamt daran zugrunde gehen.“
In den Wirren des Prozesses im Hans Hermann von Katte, des Jugendfreunds Friedrichs II, verkehrte Friedrichs Vater, König Friedrich Wilhelm I. in Preußen, den Spruch in sein Gegenteil, als er das mildere Urteil des Kriegsgerichts in ein Todesurteil umwandelte und sich in dieser Order auf das Sprichwort bezog: „Fiat iustitia aut pereat mundus“ – wenn keine Gerechtigkeit geschieht, geht die Welt zugrunde.