Auctoritas – Würde, Ansehen, Einfluss – ist ein Wertbegriff, der in der stark meritokratisch geprägten römischen Republik immer dann als Entscheidungsgrundlage diente, wenn es an einschlägigen juristischen Vorschriften ermangelte.
Die Auctoritas begründete in diesen Fällen die Legitimität des politischen oder sozialen Handelns, auch wenn es an der potestas, der formellen Verfügungsgewalt oder Handlungsvollmacht, ermangelte.
Eine solche Auctoritas konnte Einzelpersonen, in besonderer Weise aber auch einem Kollektiv zukommen, so etwa die „auctoritas senatus“ des römischen Senats.
Seit der Zeit des frühen römischen Kaiserreiches war die auctoritas die zentrale Begrifflichkeit der für das Kaisertum fundamentalen Prinzipatsideologie.
Der Begriff der auctoritas kennen wir als „Autorität“ auch noch in unserer heutigen Sprache. Und auch das System der auctoritas ist uns nicht unbekannt, etwa wenn einem Politiker de facto eine höhere Entscheidungsgewalt zukommt als ihm tatsächlich zusteht, etwa in der Kanzlerschaft Bismarcks.
Intervise:
Potestas
Auctoritas senatus